Kurz nach seinem ersten Geburtstag war Babykeks bereits ein sicherer Läufer geworden. Mit seinen kurzen Beinchen und dicken Oberschenken machte er stetig unsere Wohnung unsicher und entdeckte ganz neue Welten.

Als wir entschieden hatten, dass er gut genug lief, um ihm Schuhe zu kaufen, ging der Spaß aber erst so richtig los. Nun hieß es nämlich auch: Laufen außerhalb der Wohnung. Natürlich klappt das Gehen auch auf der Straße gut, aber ich möchte euch nur ein kleines Beispiel nennen, wie das tatsächliche Spazierengehen mit einem nunmehr 15 Monate alten Kind so aussieht.

Aus Sicherheitsgründen trage ich ihn nach wie vor die Stufen hinab. Zwar ist er ein begeisterter Stufen-Erklimmer, aber das geht wirklich nur, wenn ich viel Zeit und Nerven habe, ihn in den dritten Stock steigen zu lassen. Kaum sind wir an der frischen Luft wird der erste Spurt hingelegt. Ich habe nicht einmal Zeit, nach der Post zu sehen, denn ich habe noch nicht den Schlüssel herausgesucht, steht mein Kleiner bereits am Straßenrand und bestaunt die großen (schmutzigen) Reifen fremder Autos…

Also bleibe ich lieber in seiner Nähe und gebe ihm seine ersten paar Minuten, die er immer braucht, bevor er sich sattgesehen hat an Autos, Fußgängern, Vögel etc.  Dann nehme ich ihn an die Hand, was für meinen Rücken gar nicht so toll ist, denn er ist ja noch klein und ich muss mich beugen, um ihn zu halten.

Um zu meinen Eltern zu kommen, brauche ich eigentlich keine zwei Minuten, denn sie wohnen in der nächsten Querstraße (sehr praktisch;-) ), aber habe ich Babykeks nicht auf dem Arm, kann sich das schon mal zu einer halben Stunde ausdehnen.

Jeder weggeworfene Zigarettenstummel wird erst bestaunt und schließlich als „Bäh!“ enttarnt. Jedes Körnchen Streusalz wird genauestens beäugt. Die Backsteine des Hauses müssen begutachtet werden, und ist eine Taube oder gar ein Hund in der Nähe, geht gar nichts mehr voran. Er zeigt mir jedes Auto und wartet, bis ich ihm gesagt habe, welche Farbe es hat (mit Papa bekommt er auch noch das Modell und den Autotyp dazu). Er betrachtet sich Jeden ganz genau, der an uns vorbei läuft, und wartet gespannt darauf, dass ich kommentiere, woran wir gerade vorbei kommen. >>Das ist eine Tür und jetzt kommen Fenster und dann wieder eine Tür…. das ist ein Stromkasten…. ein junger Baum… nein, mein Schatz das ist Bäh!!!… und das ist ein Blatt von einem Baum….jaaa, da ist der Rabe….<<

Seine Entdeckerfreude ist unbegrenzt und es macht großen Spaß, ihm zuzusehen und zu erklären, aber es kann auch furchtbar nerven, wenn man keine Zeit hat. Also gibt es die langsame und die schnelle Runde zu den Großeltern.

Die schnelle ist auf Mama’s Armen und mit raschem Kommentieren. Das wird natürlich lustig verpackt und stellt ihn zufrieden… die langsame Runde ist immer anders, obwohl es stets die gleiche Strecke ist. Wirklich bemerkenswert, was meinem kleinen Babykeks alles so auffällt auf einem Mini-Spaziergang zu Oma und Opa 🙂

Es lohnt sich wirklich, immer sich die Zeit zu nehmen, ihn „laufen zu lassen“, denn er schafft es tatsächlich, mich die Gegend, in der wir leben, mit ganz neuen Augen sehen zu lassen. Eine schlichte Straße wird zum Abenteuer mit unglaublich vielen kleinen Tieren (Ameisen, Regenwürmer etc.), riesigen Pflanzen und Bäumen und aufregend neuen Dingen… Probiert es doch selbst mal aus!

                  

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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