Ich gehörte bis vor einem Jahr zu den Frauen, die „natürliche Schönheit“  bevorzugten. Zwar ging ich schon damals niemals ohne Mascara aus dem Haus, aber irgendwie hat sich meine Einstellung zu Make-Up und Mode und Finger-Nagellack vor einiger Zeit geändert. Ich laufe nach wie vor nicht herum wie „frisch bepinselt“, aber ein wenig mehr ist es schon geworden mit der weiblichen „Aufhübschung“.

Mag sein, dass es daran liegt, jetzt zu der Masse der Ü-30gern zu gehören, oder aber es hat bei mir einfach ein wenig länger gedauert als bei anderen Frauen, um die Kunst des Schminkens für mich zu entdecken.

Jedenfalls möchte ich euch heute über etwas berichten, das für die meisten Tänzerinnen ein völliges Tabu ist.  Ich spreche von (Zeh-)Nagellack.

Lasst uns ehrlich sein. Tänzerfüße sind meistens unschön. Sie sehen ebenso aus, wie Dinge aussehen, mit denen man täglich arbeitet. Nicht alle Tänzer haben Knochenwülste und Blutblasen, aber dennoch sieht man es einem Fuß an, wenn er derart in Gebrauch ist.

 

Reden wir von der Größe meiner Füße. Als ich ausgewachsen war, trug ich Schuhe in Größe 37/38. Das änderte sich jedoch sehr schnell, als meine Tanzausbildung begann. Kurz vor meiner Abschussaufführung kaufte ich mir meine neuen (Straßen-)Schuhe in Größe 36! Die stetige Beanspruchung und natürlich der Spitzentanz haben meine Füße derart verändert, dass ich in 6 Semestern knapp zwei Schuhgrößen eingebüßt habe. So langsam nähere ich mich übrigens wieder meiner 37/38-Schuhgröße an, wohl weil ich nicht mehr auf Spitze tanze…

 

Nicht zu vergessen das Stiefel-Dilemma! Mit den, zwar schön anzusehenden, durchtrainierten Waden einer Spitzentänzerin gestaltet es sich schwer, Stiefel zu finden, die sich schließen lassen, wenn man seine Wadenmuskulatur anspannt.

 

Kurz gesagt meine Füße und Beine befanden sich im stetigen Wandel. Jeden Abend massierte mir mein Liebster damals meine Füße und ich fragte ihn unzählige Male, ob es ihm auch wirklich nichts ausmachen würde, sie anzufassen. (Er hält mich deswegen übrigens immer noch für ziemlich eigenartig…)

 

Als ich noch täglich (richtig) tanzte, und dies nicht nur als Lehrer im Unterricht, machte es gar keinen Sinn, meine Fußnägel zu lackieren. Die Beanspruchung hielt kein Nagellack aus und so ließ ich es einfach bleiben. Das war keine große Sache für mich. Ich hatte großes Glück, denn meine Füße blieben sehr ansehnlich, nur hin und wieder unterbrochen von kurzen üblen Missgeschicken, wie z.B. ein schwarzer Zehennagel – der kurz vor der Zwischenprüfung dann ganz abfiel und mich böse im Stich ließ… Dass ich in solchen Zeiten keine Flip-Flops trug, muss bestimmt nicht extra erwähnt werden.

 

Mittlerweile liebe ich es über alles, meine Zehnägel zu lackieren! Vielleicht liegt es daran, dass es lange Zeit vergebene Mühe gewesen wäre, jedenfalls opfere ich gerne meine rare Freizeit für große Bemal- und Beklebe-Aktionen.  Und auch wenn das jetzt ein wenig eigenartig klingen mag, so bin ich sehr stolz darauf, dass ich, euch liebe Leser, nun ohne Scham meine Fußnägel präsentieren werde:

 

 

 

So, schön, dass dies nun auch „geschafft“ wäre 🙂

                              

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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