Ich möchte euch heute ein wenig über meine Mutter und mich als Mutter erzählen. Wie alle Kinder bin ich selbstverständlich der Meinung, dass ich ganz anders bin als meine Mama und fühle Überraschung, wenn mir Außenstehende sagen, dass wir uns ähneln.

Aber natürlich haben diese Personen Recht, denn ich wurde von meiner Mutter erzogen und habe durch ihre Augen die Welt kennengelernt. So etwas prägt unumstößlich das gesamte Leben.  Seit ich selbst Mutter bin, hat sich jedoch mein Leben sehr geändert und ich habe begonnen, die Welt im Allgemeinen anders wahrzunehmen.

 

Diese Veränderung in meinem Denken und Handeln werde ich meinem Sohn mit auf den Weg geben und er wird  für eine lange Zeit die Welt sehen, wie ich es tue, bis er an diesen alles verändernden Punkt kommt, an dem ihm klar werden wird, dass er ganz plötzlich selbst erwachsen ist und vielleicht sogar die wunderbare Verantwortung für ein neues Leben tragen wird.

 

Als ich an diesem besagten Punkt stand, musste ich eine extrem wichtige Entscheidung treffen: Werde ich schockiert oder sogar ärgerlich darüber sein, wie ich von meiner Mutter geprägt wurde oder werde ich Dankbarkeit empfinden.

 

Eigentlich sollten alle Kinder sofort Dankbarkeit empfinden, denn schließlich gibt eine Mutter unglaublich viel (auch auf) für ihre Kinder. Doch die menschliche Natur ist eben nicht so und plötzlich macht man sich Gedanken bewusst, wie z.B. „Wie konnte meine Mutter mir nur Zucker auf den Schnuller machen, damit ich still bin!“.

Ganz einfach: Weil es in der Zeit, in der ich ihr Kind war, eben eine ganz normale und allgemein anerkannte Möglichkeit war, sein Kind zu beruhigen. Heimlich wünschte ich mir schon oft, derartige Methoden bei Babykeks anwenden zu können, aber die Zeiten haben sich (zum Glück der Kinderzähne) geändert und so weiß ich, dass diese Idee gar nicht so toll in die Tat umzusetzen wäre.

 

Was möchte ich euch also mit diesem Artikel verdeutlichen?

Natürlich hat meine Mutter Fehler in der Erziehung gemacht und natürlich schüttle ich innerlich manchmal den Kopf darüber. Aber ich gebe gerade bei meinem Kind, genau wie sie damals, mein Allerbestes und mir ist leider jetzt schon bewusst, dass Babykeks als Erwachsener irgendwann innerlich seinen Kopf schütteln wird.

Aber  das Wunderbare am Erwachsensein ist, dass man versteht und begreift, und das ganz egal wie viel Zucker, Strafen oder Ungerechtigkeiten einem hin und wieder in den Sinn hüpfen, eine Sache dennoch unumstößlich sicher sein wird:

Ich liebe meine Mutter  und ich bin ihr sehr dankbar, dass sie mich liebt und ich weiß, dass keine einzige Handlung, die heutzutage als „Fehler“ angesehen werden könnte, in böser Absicht getan wurde.

Es ist schön, dies zu wissen, und ich bin froh, dass dies auch zur menschlichen Natur gehört: Das Lernen und das Verstehen. Die Möglichkeit, manche Dinge tatsächlich besser zu machen und so Teil einer positiven Entwicklung zu sein. Und es ist ein sehr schönes Gefühl, zu sehen, dass die eigene Mutter etwas von ihrem Kind gelernt hat, denn es fühlt sich ein klein wenig so an, als könnte man ein bisschen „zurückgeben“, auch wenn es eigentlich zwischen Mutter und Kind nicht wirklich nötig ist…

 

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Die Inspiration zu diesem Artikel verdanke ich Sophie von berlinfreckles und ihrer Blogparade. Das Schöne an Blogparaden ist, dass man das vorgegebene Thema ganz nach seinen eigenen Vorstellungen behandeln darf, was ich heute mit Freude getan habe. „Jede Mutter zählt“ ist ein ganz wunderbares Thema, und dass wirklich jede einzelne Mutter zählt, sollte zwar allgemeinhin bekannt sein, doch es kann nie schaden, manche Dinge wieder in das Gedächtnis zurückzurufen.

Die Firma Ergobaby und das Topmodel Christy Turlington Burns haben sich diesen Satz auf die Fahne geschrieben und treten gemeinsam auf, um auf die hohe Sterblichkeitsrate von Müttern und Neugeborenen aufmerksam zu machen, die es nach wie vor weltweit gibt. Auch anfänglich kleine Schritte führen zum Ziel. Ein Ziel, dessen Erfüllung unglaublich wertvoll für die Welt ist.

Wer auf diesem Weg mitlaufen möchte, der ist herzlich eingeladen, sich ebenfalls an Sophies-Blogparade zu beteiligen. Auf der Seite von EMC  (Every Mother Counts –  Non-Profit-Organisation) gibt es die Möglichkeit, zu spenden. Die Firma Ergobaby spendet ebenfalls einen Teil des Erlöses beim Kauf deren Produkte an EMC.

 

 

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Bildquelle: berlinfreckles.de Blog. Mit freundlicher Genehmigung von Sophie Lüttich.

 

                           

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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