Babykrümel kam früher. Ich war noch nicht soweit! Wahrscheinlich werden mich jetzt einige von euch belächeln, denn Babykrümel kam nur 3 Tage vor dem errechneten Geburtstermin, aber ich war einfach noch nicht soweit.

 

Babykeks_Blog_Bereit

 

In meiner perfekten Gedankenwelt wäre er, wie sein großer Bruder, an diesem sagenhaft perfekt errechneten Geburtstermin gekommen, und als ich drei Tage „zu früh“ mit plötzlich unter heftigen Schmerzen eingestand, dass ich gleich ein Kind gebären werde, hatte ich noch nicht mit allem abgeschlossen.

 

Wer meinen Geburtsbericht gelesen hat, dem drängte sich evtl. der Gedanke auf, dass ich ein wenig zu lange gewartet habe, bis ich in die Klinik fuhr… könnte sein, dass ihr da Recht habt…

 [Gebrtsbericht(e): Teil I : ..und dann ging es los; Teil II. Krümelbaby wird geboren]

 

Ich hätte doch noch gerne diese drei ganze Tage zu dritt gehabt. Ich wollte meinen großen Babykeks noch so viele Kuscheleinheiten „alleine“ schenken und noch so einiges vorbereiten. Außerdem wäre ich in diesen drei Tagen sicherlich auch noch gesund geworden und hätte mein Babykrümel in seinen ersten Tagen auf der Welt riechen und ganz ohne Krankheit genießen können. Krank zu gebären, klappt schon irgendwie, aber ist nicht unbedingt erstrebenswert.

 

Mein erstes Kind habe ich herbeigesehnt. Ich war bereits Wochen zuvor bereit, jederzeit in die Geburt zu starten, und fieberte allem entgegen. Natürlich lag das wohl auch daran, dass ich so unglaublich viel Zeit hatte, in aller Seelenruhe Vorbereitungen zu treffen.

 

Bei Babykrümel war das ganz anders. Da gab es schon unseren routinierten Familienalltag. Für den großen Bruder musste so lange wie irgendmöglich Normalität gewahrt werden. Auch musste ich so gut wie gar nichts kaufen, denn wir hatten ja schon alles und meinen Nestbautrieb konnte ich auch nicht wirklich ausleben. Für neue Dinge hatten wir sowieso keinen Platz, ich arbeitete noch bis kurz vor knapp und wie schon gesagt: Wir hatten ja schon alles vom großen Bruder.

 

Selbstverständlich ist mir bewusst, dass sich in diesen drei „gewünschten“ Tagen nicht wirklich viel geändert hätte – nun ja vielleicht mein Gesundheitszustand… Aber trotzdem fühlt es sich so an, als wäre ich in mir drin noch nicht wirklich auf die Geburt eingestellt gewesen.

 

Babykeks_Blog_Ueberrascht

 

Diese Gefühle verflogen augenblicklich, als ich Krümelchen in den Armen hielt. Ich denke, jede Mutter stimmt mir zu, wenn ich behaupte, dass es mit Einsetzen der ersten Wehe gar nicht schnell genug gehen kann, bis das Baby endlich da ist.

 

Doch wenn ich jetzt daran zurückdenke, kommen mir immer wieder meine Pläne in den Sinn. Die Pläne für die kleinen, aber doch wichtigen Dinge, die ich in den letzten Tagen vor der Geburt noch alle erledigen wollte.

 

Solche „Probleme“ hat man scheinbar aber erst ab dem zweiten Kind, wenn die Schwangerschaft ein klein bisschen im Alltag “untergeht“, weil man selbst so beschäftigt ist und die Umwelt eine zweite Schwangerschaft nicht mehr als so prickelnd erachtet – kennt man doch alles schon… und sämtliche gewünschten und ungewünschten Ratschläge wurden ja auch schon erteilt 😉

 

In meiner ersten Schwangerschaft war alles neu und aufregend.

 

Diese zehn Monate waren ein einziges Abenteuer und mein Baby war jede Sekunde präsent in meinem Kopf. In meiner zweiten Schwangerschaft war das ein wenig anders, denn mein Alltag forderte mich so sehr, dass ich manchmal funktionieren musste, als würde ich gerade kein neues Leben in mir großziehen. Doch etwas ganz Wunderbares brachte dieser Umstand mit sich.

 

Ich trage all die wunderbaren Augenblickte und Momente, die ich ganz meinem ungeborenen Baby widmen konnte tief in meinem Herzen und sehr lebendig in meiner Erinnerung.

 

Sie erscheinen mir fast sogar ein wenig klarer als damals beim ersten Mal. Ob es an der Zeit liegt oder dem Umstand, dass ich diese „wenigeren“ Momente so sehr zu schätzen und genießen wusste, vermag ich heute nicht mehr zu sagen.

 

Aber eines weiß ich: Meine beiden Schwangerschaften waren jedes für sich ein Wunder.

 

 

Und es ist ok, dass ich noch nicht bereit war, denn sind wir ehrlich: Auf diese unglaublich allumfassende Veränderung, die jedes einzelne Baby mit sich bringt, kann man sich schlicht und einfach nicht ausreichend vorbereiten.

 

Da muss man liebevoll und geduldig miteinander hineinwachsen…

 

Eure Sabrina

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

3 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Hallo Sabrina,

    mir ging es mit meinem Sohn ähnlich. Stichtag war am 17. Dezember, aber am 1. Dezember musste ich direkt von einem CTG-Termin bei meinem Gynäkologen zur Überwachung direkt in die Klinik. Am 5. Dezember wurde dann mit der Einleitung begonnen und ich dachte nur “Ich will das nicht!! Ich bin noch nicht soweit!!”. Mein Kopf wusste zwar, dass ich in wenigen Tagen eine Mutter sein würde. Aber mein Herz hatte es noch nicht richtig kapiert. Liegt vielleicht daran, dass es das erste Kind war. Geboren wurde mein Sohn dann am 7. Dezember und am 17. Dezember konnte ich mir schon nicht mehr vorstellen, ihn erst an diesem Tag in den Armen halten zu können.

  • Mein kleines F kam vier Tage zu früh laut Frauenarzt-Berechnung, ich allerdings hatte mir ein Datum vier Tage vorher ausgerechnet. Und genau an diesem, meinem, berechneten Geburtstermin kam sie dann als Punktlandung, ET-4. Das war perfekt und so, dass wir genau am 23.12. wieder nach Hause in die traute Viersamkeit entlassen werden konnte. So hatte ich mir das vorgestellt. Schön, wenn ein Plan aufgeht bei so einer eigentlich unberechenbaren Situation wie einer Geburt. Daher kann ich gut verstehen, dass dir diese3 Tage gefehlt haben!

    • Liebe Vivi, liebe Claudia,

      vielen Dank für eure Worte. Jetzt bin ich doch gleich erleichtert, dass es nicht nur mir so erging 🙂

      Ganz herzliche Grüße
      Sabrina

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