Mama möchte MeTime

Zeit für mich!

MeTime

 

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich langweilen. Ich finde immer sehr schnell eine Beschäftigung, die mich er- bzw. ausfüllt oder schlicht sinnvoll ist. Doch seit ich Mutter bin, sehne ich mich manchmal regelrecht danach, Zeit mit „Nichtstun“ zu verbringen.

 

MeTime: Zeit, die ich ganz alleine mit und für mich verbringe, ist mit zwei Kindern sehr rar und manchmal auch über Monate hinweg nicht existent. Als ich noch keine Kinder hatte, konnte ich mir in absolut keiner Weise auch nur annähernd vorstellen, wie es ist, das eigene Leben gänzlich für andere Menschen zu leben. Selbst Nahrungsaufnahme oder schlicht seine Notdurft zu verrichten, sind Dinge, die man für seine Kinder verschiebt oder gar vergisst.

 

Diese Zeilen sollen keinesfalls abschreckend wirken. Das ist einfach manchmal so als Elternteil. Natürlich geht mir das oftmals auf die Nerven, aber ich tue dies aus freien Stücken für die Menschen, die ich über alles Liebe. Und – Gott sei Dank – ist dies ja auch kein Dauerzustand.

 

Ich höre hin und wieder von Müttern, die nichts mit sich anzufangen wissen, wenn plötzlich alle Kinder z.B. im Kindergarten sind und sie nun mehr „Freizeit“ haben. Auch ich habe mich schon dabei ertappt, dass ich für einen kleinen Moment überrascht war, unverhofft keine Verantwortung zu tragen weil die Kids beispielsweise mit Papa alleine unterwegs waren etc.

 

Aber ich gehörte definitiv nicht zu den Mamis, die dann zu Hause sitzen und nichts mit sich und er Situation anzufangen wissen. Ich gehöre eher zu den Müttern, die auf solche Verschnaufpausen hin fiebern, weil es so unendlich viele Dinge gibt, die ich gerne tun möchte, die aber mit Kindern einfach nicht durchführbar sind.

Wenn ich „kinderfrei“ habe, muss ich mich immer brav zur Räson bringen und ein wenig was im Haushalt machen, damit mein schlechtes Gewissen mich nicht plagt, aber alles mit Maß und Ziel, denn MeTime ist mir heilig.

 

Was mache ich also, wenn ich Zeit ganz für mich alleine habe?

 

Ungestört lesen! Ein Luxus, den Eltern so oftmals völlig vergessen haben. Lesen in einem Zustand der noch nicht völligen Erschöpfung. Lesen, ohne dass die Buchstaben plötzlich fortzuhüpfen scheinen. Nach ganzen vier Kapiteln am Stück fühle ich mich so befreit und mein Kopf ist so leergefegt von Alltagsproblemen, dass ich mich fühle wie früher nach einer Woche Strandurlaub. Und das meine ich absolut ernst!

 

Zeit haben, um mich um meinen Körper zu kümmern. Langes Baden ist da natürlich ein Klassiker – am liebsten mit Buch vor der Nase, Maske auf dem Gesicht und Kur im Haar. Alles Dinge, die Zeiträuber sind im Alltag mit Kindern oder im müden Zustand einfach nicht so viel Spaß machen. Wenn ich dann auch noch die Nägel lackieren kann und ganz geduldig Augenbrauen zupfe, ist das wie ein kleiner Wellness-Urlaub.

 

Mich in meinen Gedanken verlieren. Ein Zustand, den man als Mami tagsüber einfach aus Sicherheitsgründen nicht zulassen kann. Den eigenen Gedanken nachhängen, von A nach Q springen und einfach nur der Flut an Gedanken folgen, die manchmal auch zu nichts führen müssen. Denn nach diesem Zustand kommen plötzlich die Ideen, und der Flow hat sich bahngebrochen und überspült mein müdes Gehirn mit neuer Energie und Ideen.

 

Bloggen zähle ich mittlerweile auch schon zur MeTime und das, obwohl es ja eigentlich viel um die Kinder geht. Aber weil meine Kinder ein Teil von mir sind, ist das in Ordnung 😉 Gedanken niederzuschreiben, über Themen zu recherchieren, die mir im Alltag helfen, das mag ich und es entspannt mich, denn ich lasse nicht zu, dass mein geliebtes Hobby „Babykeks-Blog“ zu einem Stressfaktor in meinem Leben wird.

 

Manchmal möchte ich meine MeTime auch an tolle Menschen in meinem Leben „verschenken“. Dann telefoniere ich mit beispielsweise mit Freunden oder treffe mich ganz kinderfrei. Wenn es die Situation zulässt, lade ich natürlich meinen Liebsten furchtbar gerne dazu ein, mehr Zeit mit mir zu verbringen und dann geht die MeTime in die genauso kostbare „Zeit als Paar“ über.

 

Zeit, alleine mit sich zu verbringen, ist sehr wichtig für mich und leider viel zu selten der Fall. Darum weiß ich die Gelegenheiten, die sich hin und wieder bieten, sehr zu schätzen und versuche auch immer, mir selbst „Verschnaufpausen“ vom Alltag zu verschaffen.

 

Ich-Zeit haben zu wollen, bedeutet auch keinesfalls, dass man seine Kinder nicht liebt oder nicht gerne Zeit mit ihnen gemeinsam verbringen würde.

Ich-Zeit ist einfach ein schlichtes Grundbedürfnis, das wir Mütter und Väter im Namen der Liebe viel zu oft opfern.

 

Ich mag in diesem Zusammenhang die „Flugzeug-Metapher“ sehr gerne und finde sie auch absolut passend. Man muss sich zuerst selbst bei Druckabfall die Sauerstoffmaske aufsetzten, bevor man in der Lage sein wird, Anderen zu helfen. Dies ist auf das gesamte Leben anwendbar.

 

In diesem Sinne – seid gut zu euch und genießt eure kostbare MeTime.

Eure Sabrina

Wenn ihr mehr zum Thema Ich-Zeit lesen wollt, dann nutzt das Hashtag #Metime und/oder hüpft rüber auf Severines tollen Blog „Mama on the Rocks“ (@MamaOTR ), auf dem die Idee zu dieser schönen Blogparade MeTime geboren wurde und wo sie bereits viele Verlinkungen zu zahlreichen tollen Beiträgen für euch zusammengetragen hat.

 

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

7 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Oh wie recht du hast. Diese Ich-Zeit braucht man ab und zu und ist oftmals viel zu selten.
    Ich blogge auch gern in dieser Ich.Zeit, einfach weil es mir irrsinnigen Spaß macht.
    Mit ganz lieben Grüßen
    Verena von youngmumblogging

    • Liebe Verena,
      dann sind wir “Schwestern im Geiste” 🙂 Ich wünsche dir noch ganz viel Ich-Zeit und viel Spaß beim Bloggen…

      Herzlichen Gruß
      Sabrina

  • Ich nehme mir ganz bewusst jeden Tag, wenn Mini Mittagsschlaf macht, eine knappe halbe Stunde Me-Time. Da sie wenig Schlaf braucht und abends nur wenig vor uns ins Bett geht, ist das die einzige “kinderfreie” Zeit des Tages. Der Haushalt muss warten, ob es danach noch ein paar ruhige Minuten gibt, erst komme ich. Denn wenn ich mir längere Zeit nicht zumindest kleine Auszeiten nehme, werde ich reizbar und schlecht gelaunt, und das hilft weder dem Kind noch mir noch dem Haushalt…

    LG, Julia

    • Liebe Julia,
      Ich versuche auch jedesmal, die kostbare und nicht gerade regelmäßige Mittagsschlaf-Zeit zu nutzen. Das mit der Schlechten Laune ist mehr als verständlich und so geht es doch “uns” allen 😉
      Also hat sich meine “Sauerstoffmasken/Flugzeug-Theorie” wiedermal bestätigt…
      Vielen Dank für den Einblick in deine MeTime.

      Ganz herzlichen Gruß
      Sabrina

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