Wenn der Kleine wie der Große sein mag

Das der kleine Bruder ganz genauso wie sein großer Bruder sein möchte, ist bei uns eine allgegenwärtige Tatsache. Selbst wenn mein Zweijähriger motorisch gar nicht in der Lage ist, den Sechsjährigen zu kopieren, so eifert er ihm doch mit Tatendrang und Sturheit nach, dass ich manchmal ganz sprachlos bin.

Allerdings beschränkt sich seine Imitation nicht ausschließlich auf die Fähigkeiten seines großen Bruders, nein, er möchte auch so aussehen. Dasselbe T-Shirt zu tragen, ist für unseren Kleinen das Größte; und unser Großer erträgt dies „noch“ mit einem genervten Augenrollen.

babykeks.de_großerkleinerBruder

 

Ein neues Imitations-Level

Kürzlich hat mich Babykrümel mal wieder überrascht. Wir waren beim Friseur, denn Babykeks, unser Großer, brauchte ganz dringend einen neuen Schnitt. Souverän wie immer ließ er sich sein Haar kürzen und den Nacken ausrasieren. Babykrümel war begeistert. Er sah zu, tätschelte anerkennend die Knie seines großen Bruders und war äußerst geduldig.

Als mein Großer fertig war, gingen wir zum Bezahlen. Allerdings hatte mein Kleiner wohl andere Pläne. Als ich mich nach ihm umdrehte, kletterte er gerade auf den Frisierstuhl und versuchte, sich den Umhang über zu legen.

Die Friseurin war sehr amüsiert und bot an, ihm ebenfalls das Haar zu schneiden. Für einen Moment haderte ich mit mir. Sollte ich seine süßen „Babyhaare“ wirklich kürzen lassen..? Erinnerungen an seinen verschwitzten Nacken und kitzelnde Haarpracht halfen mir, letztendlich zustimmend zu nicken.

Da saß er also, mein Kleiner, und wollte unbedingt genau das haben, was sein großer Bruder bekommen hatte. Das Schneiden mit der Schere war ihm bereits bekannt. Er saß schließlich auf meinem Schoß mit dem Umhang um und beobachtete alles ganz genau im Spiegel. Als die Friseurin die Schneidemaschine hochhob und mich fragend ansah, zuckte ich mit den Schultern und hoffte auf das Beste.

Bilder von einem halb rasierten Kinderkopf schwirrten mir kurzzeitig durch meine Gedanken, doch als sie loslegte, war schnell klar: Babykrümel fand es super.

 

Die Rasier-Biene

Während das Gerät summte, legte Babykrümel Daumen und Zeigefinder aufeinander und gestikulierte mir „Biene“. Sein Brummen und Summen ließen mich wissen, dass er das Haarschneidegerät mit einer Biene assoziierte, und als ich dies der Friseurin erklärte, lachten wir alle.

Das Resultat war toll. Auch wenn mein Kleiner gegen Ende die ersten Anzeichen von Langeweile und Lustlosigkeit zeigte, so konnte seine neue coole Frisur komplett fertiggestellt werden. Himmel – sieht er jetzt putzig aus.

Meine Angst, er könnte seinen Kleinkindstatus optisch verlieren, hat sich definitiv nicht bestätigt. Für heiße Tage sind nun beide Jungs gerüstet und das Haare-Waschen klappt nun noch schneller, was den Beiden (und mir natürlich) sehr zuträglich ist.

Eifern eure Kleinen euren Großen auch in absolut allem nach? Erzählt mir davon.

Ganz herzliche Grüße

Eure Sabrina

Babykeks.de_Brüder

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

4 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Liebe Sabrina,

    das war toll zu lesen!

    Ich beobachte an meinen Enkelkindern (5 und 2) ähnliches Verhalten. Nur mit dem Unterschied, dass die zweijährige in etlichen Dingen pfiffiger, aufmerksamer, auch ausdauernder und manchmal auch schneller ist als der Große. Selbst sprachlich überrascht sie uns zuweilen. Schon lange kennt sie z.B. meinen Vornamen und rief mich letztens sogar beim Pilze sammeln so: “E….. . ich habe auch einen!” Der Große dagegen schaute sich um und meinte: “Wer ist denn L….?” Er ließ , wie die meisten Kinder seines Alters, den Anfang meines langen Namens weg. Das würde der Kleinen nicht passieren; wenn schon, dann richtig. Und auch was die Selbstständigkeit betrifft, auch das Malen, die Feinmotorik (Knöpfe, Reißverschlüsse), die Phantasie 😉 :Da ist sie ihrem großen Bruder ebenbürtig (Mädchen eben ;-). Denn das erinnert mich sehr an unsere beiden Großen.

    Mir fällt da grad ‘ne Begebenheit von damals ein: Ehe der größere Bruder, damals etwa dreieinhalb, begriffen hat, dass er sich im Bad zu waschen hat, hatte die kleine Schwester ( 2) bereits zum Waschlappen gegriffen und ihren großen Bruder eingeseift 😉

    Liebe Grüße von elsie

    • Liebe Elsie,
      vielen Dank für den lustigen Einblick und deine lieben Worte… Ich habe schon so oft gehört, dass Mädchen den Jungs in diesen Sache weit voraus sind; Und die Aussage, dass Kinder von Kindern am besten lernen, bestätigt sich hier jeden Tag aufs neue.
      Ich wünsche dir noch ganz viel Freude an und mit deinen Kindern und Enkelkindern.
      Alles Liebe
      Sabrina

  • Oh jaa…. das kenne ich 🙂 Allerdings haben wir zwei Mädels. Die Große wird jetzt 11, die Kleine 8. und natürlich will die Kleine immer das machen was die Große macht. Manchmal ist das ganz witzig, aber manchmal… – oh Herr! Anstregend sag ich 🙂

    • Hallo Bella,
      oh ja, ein ständiges auf und ab 😉
      Vielen Dank für deinen Kommentar… und noch viele witzige Momente mit deinen Mädels…

      Herzlichst Sabrina

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