Erinnert ihr euch auch noch daran, wie früher eure Mama kleine Verletzungen liebevoll angepustet hat, damit es euch besser ging? Vielleicht macht ihr heute genau dasselbe, wenn eure Kleinen mit einer Schürfung oder Ähnlichem zu euch kommen.

Ich habe mich kürzlich gefragt, warum man eigentlich auf Wunden pustet und ob das nicht ein wenig unhygienisch ist. Ein wenig Recherche und herausgekommen ist folgendes:

Tatsächlich haben Wissenschaftler festgestellt, dass das Pusten positive Auswirkungen auf das verletzte Kind hat. Es wird durch den Reiz von seinem Schmerz abgelenkt, da in diesem Moment eine so genannte „Gegenreaktion“ stattfindet. Außerdem nimmt die Zuwendung, die dem Kind dann zuteil wird, große Einwirkung auf den Gemütszustand des kleinen Patienten und schenkt ihm Trost und lässt ihn somit die Verletzung schneller „vergessen“. Dass man durch Tröpfcheninfektion Krankheitskeime überträgt, ist seit langem bekannt. Aber da man meist sowieso die Wunde desinfiziert, darf ruhigem Gewissens gepustet werden.

Häufig wurde das tröstende Pusten meiner Eltern mit dem Satz: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“ abgerundet und danach gab es „Indianer-Blut“ – was allgemein auch als „Jod“ bekannt ist und die Wunde desinfizierte. Ob wir diese deutsche Redewendung Karl May zu verdanken haben, oder es tatsächlich auf Zeremonien der Indianer zurückgeht, konnte ich trotz Nachforschungen nicht definitiv bestimmen, aber ich denke, Babykeks wird dieser „Spruch“ sicherlich auch helfen, die Qualen des Desinfizierens „männlich und heldenhaft“ über sich ergehen zu lassen.

Heute gibt es natürlich gleich  „Two in one“ desinfizierende Sprühpflaster, die zwar noch genauso mies brennen, aber dafür keinen langen roten Strich vom aufgeschürften Knie bis in die Socke ziehen, wie dies damals stets bei mir der Fall gewesen war. (Wie man Pflaster wieder schmerzfrei ablösen kann, lest ihr hier.)

Bisher hat mein süßer Babykeks noch keine offenen Wunden davon getragen und darüber bin ich sehr froh, aber lange wird das nicht mehr so bleiben, und ich werde recht bald mein Medizinschränkchen auf den neuesten Stand bringen müssen. Wichtig ist außerdem die notwendige Tetanus (=Wundstarrkrampf) Impfung, damit Krankheitserreger, die bei Verletzungen in den Körper gelangen, keine ernst zu nehmenden Infektionen auslösen können. Diese sollte man übrigens spätestens alle zehn Jahre auffrischen lassen – gilt auch für uns Erwachsene!

Mein Fazit: Pusten ist erlaubt und erwünscht, denn es lindert nicht nur den Schmerz, sondern schafft auch liebevolle Erinnerungen an Mitfühlen und Fürsorge. Und dies sind zwei Eigenschaften, die ich Babykeks mit in seine Erziehung geben möchte.

 

Bildquellenangabe: jutta rotter  / pixelio.de
                        

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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