Als ich kürzlich mit einem müden Babykeks auf dem Arm von meinen Schwiegereltern nach Hause gelaufen bin, geschah etwas, das mich mal wieder heftig ins Grübeln brachte…

 

Wir liefen die Straße entlang und plötzlich schrie Babykeks ganz aufgeregt „Feuer, Mama, Feuer!“ Er zappelte sich von meinem Arm und zeigte völlig entgeistert auf eine junge Frau, die telefonierend und rauchend gegen das Geländer eines Eingangs lehnte.

 

Seid Vorbild! Bitte nicht (vor) rauchen!  Bildquellenangabe: Maren Beßler  / pixelio.de

Seid Vorbild! Bitte nicht (vor Kindern) rauchen!
Bildquellenangabe: Maren Beßler/pixelio.

Ich erklärte ihm, dass dies kein „gefährliches“ Feuer sei, aber das schien er ganz und gar nicht so zu sehen. Seine Stimme überschlug sich und er fragte. „Aber da kommt Rauch aus der Frau!“. Besagte Frau warf uns einen überraschten und (bleiben wir bei der Wahrheit) ziemlich dämlichen Blick zu, änderte aber sonst kein Stück ihrer Haltung.

 

Nachdem ich Babykeks wieder auf den Arm geladen hatte und weiter lief, versuchte ich, ihm klar zu machen, dass diese Frau eine Zigarette rauchte. Natürlich nicht ohne ihm deutlich zu machen, dass Rauchen sehr krank macht. Babykeks folgerte daraufhin alleine, dass die Frau dann ziemlich doof sein muss, denn wer mag schon wegen Feuer auf die Wolke… (Auf die Wolke gehen ist seine derzeitige „Vorstellung“ vom Totsein.)

 

Babykeks’ Reaktion an diesem Abend hat mich doch sehr überrascht, denn ich bin absolut sicher, dass er schon viele Leute hat rauchen sehen. Vielleicht war es der Umstand, dass er zum ersten Mal das „Aufglimmen“ der Zigarette im Dunkeln wahrgenommen hat – ich weiß es nicht…

 

Doch sein Verhalten hat mir sehr stark verdeutlicht, dass ich einfach nicht daran denke, wie neu so unglaublich viele Dinge auf der Welt für mein Söhnchen sind. Dass er Dinge und Handlungen, die für uns Große völlig  normal und alltäglich sind, erst noch begreifen und verarbeiten lernen muss.  Dass viele dieser Neuerungen leider sehr negativ sind und höchstwahrscheinlich sein kindliches Weltbild ins Schwanken geraten lassen werden.

 

Dies stimmt mich traurig, auch wenn mir bewusst ist, dass dies nun mal der Lauf der Dinge ist. Diese junge, Zigaretten abhängige Frau hat mir die Augen auf eine neue Sichtweise geöffnet. Sie hat mich mit der Kraft eines lodernden Infernos verstehen lassen,  dass ich Babykeks trotz all meiner guten Vorsätze und gefühlten, ewigen Erklärungen noch lange nicht genug erzählt und beigebracht habe…

 

Es liegt noch ein langer Weg vor meinem Sohn und mir, bis es soweit sein wird, dass „solche Dinge“ von ihm nicht mehr wahrgenommen werden. Bis dahin werde ich mich ab jetzt noch viel viel mehr bemühen, die Welt mit seinen Augen zu sehen, damit ich ihm Erklärungen liefern kann, die er vielleicht/hoffentlich versteht, um ihn vor bitteren Erkenntnissen zu bewahren…

 

Wünscht mir Glück und Geduld – ich wünsche es jedenfalls all euch Eltern da draußen!

 

                                       

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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