Wenn mein Kind krank ist, wird es rund um die Uhr von mir versorgt. Ganz besonders im Krankheitsfall darf es nämlich den Kleinen an nichts fehlen, das sagt mir mein Mutterherz mit vehementem Nachdruck.

Da wird tolles Essen gekocht und perfekt arrangiert, es gibt gesunde (nicht verdünnte) Säfte und oder heiße Schokolade einfach so. Für das Einnehmen der Medikamente wird das Blaue vom Himmel versprochen. Papa und Oma bringen „Werde schnell gesund“-Geschenke mit. Es dürfen Kinderfilme geguckt werden, es wird gekuschelt und vorgelesen, und wären da nicht diese doofen Krankheitssymptome, wäre das mit großem Abstand eine unglaublich fantastische Zeit…

 

Babykeks auf dem Krankenlager

Babykeks auf dem Krankenlager

 

Ist man als Mama jedoch krank, sieht die Welt ganz anders aus. Den (kleinen) Kindern ist es völlig egal, denn sie verstehen diese ganze Krankheitssache noch gar nicht. Der Tagesablauf muss routiniert vollzogen werden, denn die Folgen von größeren Abweichungen möchte man sich amAbend und in diesem Zustand einfach nicht antun und einen Tod muss man ja bekanntlich sterben.

 

Wenn man „Glück“ hat und das Kind ist schon im KiGa oder in der Schule, hat man einige freie Stunden, um sich zu erholen und auf das Kommende zu wappnen, doch was, wenn man ein Baby zu Hause hat?

 

Unter diesen Umständen weiß man eigentlich nur eines sicher: Es wird hart werden und man kann sich schon mal bereit machen, in ein paar Tagen einen kranken Säugling wieder aufzupäppeln…

 

Weil ich krank bin, mache ich mir und Babykrümel ein gemütliches Lager auf dem Ehebett zurecht. Genügend Spielsachen, Taschentücher, Telefon, Wasser und Spucktücher liegen bereit für einen quälend langen Tag, denn leider arbeiten alle erwachsenen Personen, die man als Sitter hätte anrufen und um Hilfe bitten können.

 

Ich ersehne mir insgeheim jedes Schläfchen des Babys herbei, damit ich selbst durchatmen kann oder mir sogar etwas zu essen richte. Leider ist der vitaminreiche Granatapfel am anderen Ende der Wohnung und die Energie für das aufwendige Schälen ist vorhin beim Babybespaßen drauf gegangen.

 

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Also durchwühle ich den Kühlschrank und finde Nudeln mit Sauce von vor zwei Tagen. Da ich keinerlei Geschmackssinn habe, hoffe ich einfach darauf, dass sie noch genießbar sind und schlinge sie herunter, da Krümelchen kaum länger als 20 Minuten am Stück schläft. Der gute Vorsatz, viel Tee zu trinken, scheitert an der Tätigkeit, diesen zu kochen, denn mit nörgelndem Baby auf dem Arm ist mir das Handtieren mit heißem Wasser zu heikel, und natürlich nörgelt der Kleine, denn er spürt, dass es Mama nicht gut geht und das verunsichert ihn. Ganz gleich, wie sehr ich mich bemühe, ihn zu bespaßen. Außerdem fühle ich mich zu zittrig für diese ganze Herumlauferei. Hühnersuppe wäre jetzt toll – aber naja…

 

Ich verschwende wertvolle Denkenergie mit Wünschen nach Fläschchen-Nahrung, da ich Krümelchen dann später in die Obhut eines Familienmitgliedes geben könnte, aber ich bringe mich selbst rasch wieder zur Raison und murmle das Mantra:

„Es gibt nichts Besseres als Muttermilch für dein Kind!“

 

Beim Stillen spüre ich förmlich, wie alle wertvollen Vitamine und Nährstoffe aus mir herausgezogen werden, und mein kränklicher Körper verschwendet abermals Energie mit der Vorstellung, wie all diese nun vergebenen Nährstoffe mich hätten schneller gesund machen können. Meine Gedanken enden abermals beim Granatapfel in der Küche, schließen jedoch damit ab, dass ich beim nächsten nötigen Besuch im Bad einfach eine Flasche Stillsaft holen werde – das schaffe ich und da sind viele Kalorien und Vitamine drin!

 

Am Abend wird der Liebste nach Hause kommen (von der Weihnachtsfeier, auf die ich mich sehr gefreut hatte und an der ich nicht teilnehmen konnte) und sehr müde sein. Weil ich ihn so liebe, werde ich ihn nicht wecken, wenn das Baby schreit, aber vielleicht bitte ich ihn, den Großen morgen in den Kindergarten zu fahren – das wäre doch was…

 

Am nächsten und übernächsten Tag wird es sicherlich schon viel besser sein und ich muss auch nicht mit dem Baby den gesamten Tag im Schlafzimmer verbringen.

Ich wünschte, meine Mama wäre hier und könnte mich gesundpflegen…

…oh und genau da schließt sich gerade der Kreis…

Mamas sind einfach unglaublich toll!

Gute Besserung an all die kranken Mamis da Draußen. Haltet durch – ihr seid spitze!

Eure Sabrina.

 

 

                        

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

5 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Toll geschrieben! Genauso ist es und kein bisschen anders. Kann ich nur aus Erfahrung sagen, da die letzten 2 Wochen alle in der Familie krank waren — größtenteils auch parallel. Aber als Elternteil muss man da eben irgendwie durch… 😉

    • Schön, das es euch allen wieder gut geht und Du und Deine Liebste tapfer durchgehalten haben…
      Wir Eltern verstehen einander 😉

      Lieben Gruß
      Sabrina

  • Oh ja,hatten wir auch gerade. Ich wurde allerdings parallel zum Mäusebär krank. Das war noch härter. Krankes Kind,dass nur auf den Arm will mit fast zehn Kilo und kranke Mama (Mandelentzündung) ohne Hilfe in Sicht. Der Mann wäre krank geschrieben worden,das gibt es für mich nicht. Irgendwie schafft man es dann doch. Zum Glück hatte ich nur den Wäsche Korb in der Hand als ich vor Erschöpfung die Treppe runter gefallen bin. LG Nina

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