Kürzlich kam offizielle Post wegen eines ungerechtfertigten Knöllchens. Hier im Neubaugebiet sind die Briefträger wohl etwas persönlicher, denn sie überreichte mir den Brief persönlich mit vielsagendem Blick. Das hat mich irritiert aber so ist das hier wohl. Daran werde ich mich gewöhnen müssen. Die Postbotin grüßte mich seltsamerweise daraufhin nicht mehr und wollte mich auch nicht wieder in ein Informations-Saugendes-Gespräch verwickeln wie zuvor immer.

Der Blick der Verdammnis

Kurz darauf kam ein zweiter offizieller Brief. Diesmal vom „Jugendamt“, denn die U7a stand ins Haus. Abermals bekam ich das Kuvert überreicht. Dieses Mal war der Blick fast schon strafend und ich bildete mir ein, ein leichtes Kopfschütteln erkannt zu haben. Eigentlich sollte mich das nicht treffen, aber als neue Nachbarn und weil Klatsch und Tratsch hier offensichtlich zelebriert werden, fühlte ich mich verpflichtet eine „entschuldigende“ Antwort zu geben.

>>Oh die Untersuchung steht an. Sie werden so schnell groß!<< lächelte ich aufgesetzt und sah mit Erleichterung, wie der Dame offensichtlich ein Licht aufging. Seither erhalte ich wieder fröhliche Begrüßungen und die Post ohne den Blick der Verdammnis. Puh – das ist nochmal gut gegangen.

 

Entwicklungsgespräch der KiTa

Ich bin absolut zufrieden mit der KiTa unseres Kleinen und mein Mutterherz platzte vor Stolz, als dem Liebsten und mir im Entwicklungsgespräch so viele tolle Sachen über Krümelchen erzählt wurden. Das einzige Manko war, dass er eine undeutliche Aussprache hat und wir zum Logopäden gehen sollten.

Innerlich verkrampfte es sich in mir, denn Logopädie hatten wir schon mit dem Großen und es war ein Graus. Zwar erfolgreich aber dennoch zeitfressend und unbeliebt. Doch nun zum eigentlichen Thema dieses Artikels.

 

 

Vorhang auf für die U7a

Immer kurz vor dem vollenden eines Lebensjahres möchte der Staat wissen, ob unsere Kinder gut gezogen werden. Davon mag man halten was man möchte – hin gehen muss man. Ihr erinnert euch: Jugendamt etc.

Also erschien ich mit dem Jüngsten pünktlich zum Termin und bekam zugleich ein doppelseitiges DIN4 Blatt in die Hand gedrückt, auf dem ich bitte ankreuzen sollte, welche der Worte mein Kind schon sprechen kann, auch wenn die Aussprache an sich nicht perfekt ist. Beispiel: Schlange wird als Slange gesprochen. Dazu kamen noch einige Grammatikalische Fragen und ich war mit meinem von Kreuzchen übersäten Blatt äußerst zufrieden. Babykrümel redet nämlich immerzu wie ein Wasserfall!

Die Klassiker wie Wiegen und Messen wurden wie immer von der Helferin durchgefühlt und ich war höchst amüsiert, als sie, nach einem Blick auf das ausgefüllte Blatt zu testen begann, ob meine Angaben auch tatsächlich der Wahrheit entsprachen. Mein Krümel textete sie spontan zu und ich hatte den Eindruck die gute Dame floh bei der ersten Gelegenheit aus dem Zimmer.

Bist du ein echter Arzt?

Als der Arzt kam, wurde mein Söhnchen misstrauisch. Bevor er ihn berühren durfte wurde erst einmal abgeklärt, ob er auch ein echter Arzt sei und ob ich (Mama) das genau so sehe. Ich bin froh, dass er sich nicht von Fremden anfassen lässt. Zu meiner großen Erleichterung machte er bei den Untersuchungen sehr gut mit und fragte den Doktor interessiert was genau er da eigentlich nachguckt. Es war wirklich sehr unterhaltsam.

 

Stahlharte Gummibärchen Verhandlungen

Als es dann an die Motorischen-Fähigkeiten ging, schlug der Wind jedoch um. Sohnemann hatte keine Lust zu hüpfen und erklärte dies auch klipp und klar. Sein Arzt nahm dies mit amüsierten Kopfnicken hin und zog das Gummibärchenglas hervor. Der Deal war, dass Babykrümel hüpft, wie es ihm aufgetragen wurde und sich dann ein Gummibärchen nehmen durfte.

Machen wir es kurz: Er musste 4 verschiedene Dinge zeigen und erhielt nach steinharten Verhandlungen auch 4 Gummibärchen dafür. Ich wusste wirklich nicht ob ich mich schämen sollte oder super stolz sein durfte. Rückblickend lache ich immer noch darüber.

 

Schenkelklopfer und Händeschütteln

Zum Ende der Untersuchung erkundigtes sich der Arzt, ob ich Fragen hätte. Ich nickte und erzählte ihm von dem Ratschlag, Babykrümel zur Logopädie zu schicken. Das war dann der Moment, in dem der gute Doktor laut auflachte. Zur Beruhigung aller werden wir in sechs Monaten nochmal testen wie gut Krümelchens Aussprache ist und entscheiden dann neu.

 

Fazit:

Die U7a haben wir sehr gut hinter uns gebracht. Babykrümel ist altersentsprechend sehr gut entwickelt und wir haben herausgefunden, dass weiße Gummibärchen „bäää igitt“ sind und der Doktor ein „ester Arzt ist, Mami!“

Nun konnten wir gelassen den Feierlichkeiten des 3ten Geburtstages entgegensehen und hoffen, dass nicht so bald wieder ein „offizieller“ Brief eintrudelt.

Darauf ein kraftvolles assemblè und ab

Eure Sabrina

 

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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