Ganze 23 Tage ist das Jahr 2014 alt gewesen, als Babykeks mit seinem ersten Fieber des Jahres mein Herz schwer werden ließ. Als ich damals, als „Noch-nicht-Mutter“ das erste Mal hörte, dass Kinder im Schnitt mindestens zehn Mal im Jahr erkältet sind, dachte ich mir, dass dies wohl nur auf kleine unterernährte und schwächliche Exemplare zutrifft.

 

Allerdings belehrte mich das Leben ganz schnell eines Besseren.

 

Was die damalige (bereits erfahrene) Mutter verschwieg, war die zusätzliche Tatsache, dass es sich auch tatsächlich NUR um die Erkältungen im eigentlichen Sinne bei dieser Statistik handelte. All die Mittelohrentzündungen, Husten, Magen-Darm und üblichen Kinderkrankheiten Geschichten waren da natürlich nicht mit eingeschlossen.

 

Als kinderloser Erwachsener kann man sich das gar nicht wirklich vorstellen. Die Ärmsten haben ja nicht die geringste Ahnung…

 

Babykeks ist mittlerweile stolze vier Jahre alt und ich darf mich ein wenig Stolz in der Stimme behaupten, dass ich all seinen Krankheiten mittlerweile sehr gelassen gegenübertrete. Mein Herzschlag erhört sich erst bei über 39° Fieber und seine „Stürze“ sind in 90% der Fälle so unspektakulär, dass ich nicht mal mehr pusten muss/darf.

 

Er holt sich bei kleineren Blessuren sogar seine Eulen – und Bärenform Kühlakkus selbstständig aus dem Kühlschrank oder verlangt bei Bedarf nach einem Kinderpflaster. Manchmal weiß ich nicht, ob ich das toll oder bedenklich finden soll, aber mein Sohn ist nun mal so und ich möchte ihn keinesfalls ändern, um ihn in eine gängige Schublade stecken zu können.

 

Alles ändert sich unaufhörlich in unserem und seinem Leben. Nur eine Sache hat immer Bestand. Wenn es ihm schlecht geht weil er krank ist möchte er von Mama und oder Papa gekuschelt und behütet werden. Als es am besagten 23 Tag des Jahres zu seinem ersten hohen Fieber kam, wir nach dem Arztbesuch und der nötigen Medikamenten Einnahme auf unserem Sofa lagen, wurde ich ein wenig nostalgisch.

 

KrankerBabykeks

 

Als er noch ein Baby war, schlief er jeden Tag auf mir. Ich spürte die Wärme seines kleinen Körpers, sein schnelles Herz und hörte seinem Atem zu, während mir sein Babyduft den einen oder anderen Mutter-Hormon-Rausch verursachte.

 

Und in diesem Moment auf dem Sofa erinnerte ich mich wieder daran, wie es damals gewesen war. Mein großer Junge lag mit seinem fiebrigen kleinen Körper, seinem schnell schlagenden Herzen, seinem nach Apfelsaftschorle riechenden Atem auf mir und ich roch sein Kinderschampoo, während er sich langsam wieder gesund schlief.

 

Es ging meinem Babykeks wirklich nicht gut und trotzdem wollte ich für eine Millisekunde rein gar nichts an diesem Moment ändern, nur um diese intensiven Muttergefühle wieder erleben zu dürfen.

 

Alles ändert sich… immerzu… aber manche Dinge eben nicht…

 

Als Baby hat er immer so auf mir gelegen und geschlafen und heute nur noch wenn er richtig krank ist…

Meinen letzten Satz werden wohl nur Eltern wirklich in seiner Gänze erfassen und verstehen können:

Es ist so traurig weil er so schnell „unabhängig“ geworden ist und es macht mich so stolz weil er so schnell „unabhängig“ geworden ist.

                  

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

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