Ach, was soll ich sagen, wir haben immer, aber wirklich wirklich jedes Mal und immer Pech, wenn wir mit den Jungs im Wartezimmer der Kinderarztpraxis waren.
Da man mit kleinen Kids häufig auch dann beim Kinderarzt ist, wenn die Kinder eigentlich gesund sind, für z.B. die Us im gelben Heft oder für eine Impfung etc. pp., ist es für mich jedes einzelne Mal ein Graus, denn bislang hatten die Babykeks-Jungs immer Pech und haben sich etwas eingefangen.
Das ist so furchtbar ärgerlich und frustrierend!
Wenn wir einen Arzttermin mit einem gesunden Kind haben, dann treffe ich, aufgrund unserer schlechten Erfahrungen, jedes Mal gut überlegte Vorkehrungen. Wie beschäftige ich ein Baby und ein Kindergartenkind so gut, dass sie absolut nichts von den Spielsachen im Wartebereich anfassen wollen?
Das Baby stellt mit seinen neun Monaten derzeit noch das kleinere Übel da, aber Babykeks mit seinen fünf Jahren möchte natürlich alles einmal durchprobieren, auch das Zeugs für die ganz Kleinen. Also betreten wir die Praxis meistens beladen mit unserem eigenen UNO-Spiel oder sogar den eigenen Büchern…
Das mag sich eigenartig anhören, aber bei mittlerweile drei verschiedenen Kinderartzpraxen, haben es meine Söhne geschafft, sich eine ernstzunehmende Erkrankung einzuhandeln, und hatten stets am folgenden Tag hohes Fieber. Gesund rein – krank raus…
Ich möchte hier keinesfalls die Kinderarztpraxen anprangern, nicht dass ihr mich falsch versteht. Kinder sind nun mal so. Sie fassen alles an, nehmen ihre Hände in den Mund, niesen und husten alles an. Und das Spielzeug dort ist eben kontaminiert.
Aber warum haben wir aber auch immer wieder so ein verdammtes Pech?
Kürzlich bei der U9 meines Großenhatte ich natürlich wieder vorgesorgt und die Jungs saßen artig die ganze Zeit bei mir und waren gut unterhalten. Für Babykeks ist es quasi das normalste auf der Welt, dass er mit den Spielsachen im Wartezimmer gar nicht spielt.
Tja, was soll ich sagen, den Tag darauf lag er abends mit 39,6° im Bett. Nur Fieber – keine anderen Symptome… aber ich sollte froh sein, dass es dieses Mal zumindest das Baby verschont hat. Ich kann mir wirklich nicht erklären, weshalb wir stets so ein Pech haben. Andere Kinder werden doch auch nicht krank bzw. noch kränker, wenn sie in Wartezimmern spielen.
Zum Haareraufen und Verzweifeln ist das. Ich bin gar keine übervorsichtige Mama. Die Kids dürfen sich dreckig machen und hatten beide auch schon eine Hand voll Sand gegessen etc., ohne dass mich das groß beunruhigt, aber ich kann sie doch nicht in einen Schutzanzug stecken, um Krankheiten zu vermeiden, wenn wir gesund zum Arzt müssen…
Geht es da nur der Babykeks-Familie so oder kennt ihr dieses Phänomen eigentlich auch???
Eure Sabrina
Liebe Sabrina, da sprichst du ein Thema an, über das ich schon lange nachdenke. Unsere Kinder, alle noch zu DDR-Zeiten geboren, kamen – jedenfalls zu Babyzeiten- nie mit anderen(kranken) Kindern im Wartezimmer in Berührung.
In unserem Wohnort war es damals so geregelt, dass der Kinderarzt, die Familienfürsorgerin und die “Impfschwester” einmal in der Woche gemeinsam Mütterberatung abhielten. Und zwar in einem gänzlich anderen Haus und nicht in der Kinderarztpraxis.
Erst heute kann ich dafür sehr dankbar sein, denn ich sehe, dass unsere Tochter mit den beiden “Mäusen” die gleichen Probleme kennt wie du.
Auch die Ki-A. Praxis selber kam mir damals bedeutend hygienischer vor als heute. Seit dem Neubau vor etwa 20 Jahren gibt’s nur noch Teppichböden, Türklinken aus Plaste und im Wartezimmer ist es sehr eng. Auf dem Gang müssen dauernd Eltern und Kinder sehr dicht aneinander vorbei. Die Behandlungsräume werden zwischendurch nicht feucht gereinigt, sondern es geht ein Kind nach dem anderen dort rein. Furchtbar finde ich das.
(Beim Hausarzt ist es nicht anders. Er z.B. rät sogar ab, die Praxis aufzusuchen, wenn das Wartezimmer voll ist und man es irgendwie umgehen kann. Allerdings macht er oft auch keine Hausbesuche mehr, wenn er es vermeiden kann…
Auch über solche Unsitten, wie Teppichböden in Krankenhäusern und Lampenschirme, die nur sporadisch gesäubert werden, könnte ich mich maßlos aufregen.
Meine Tochter hat sich vor Jahren mal als Patientin aus einer Klinik entlassen lassen, weil sie es satt hatte, die Toilettenreinigung zu übernehmen.)
Ich weiß übrigens auch noch, dass Kinder, die möglicherweise eine Infektionskrankheit hatten, gar nicht in die Praxisräume gelassen wurden. Unseren großen Sohn, der einmal Mumps und ein anderes Mal Windpocken hatte, musste ich am Eingang – ja damals gab’s noch Pförtner – anmelden. Und dann musste ich mit dem Kind über den Hof gehen, einen separaten Raum aufsuchen und dort auf den Arzt warten.
Das fand ich viel besser als jetzt, wo gesunde und kranke Kinder durcheinander wuseln.
Liebe Grüße von elsie
Liebe Elsie,
tausen Dank für deinen tollen Kommentar. Dieses Thema fällt definitiv unter die Kategorie, Dinge die damals “besser” waren.
Diese Problematik könnte man bereits mit einem seperaten Wartezimmer für gesunde Impf- und U-Kinder entschärfen, aber leider kosten mehr Quadratmeter auch mehr Geld und häufig haben die Praxen schon viel zu wenig Zimmer oder sind grauenvoll geschnitten.
Ich versuche schon die Kids von anderen fern zu halten und lasse sie nicht mit den Spielsachen im Warteraum spielen, aber scheinbar reicht das leider immer noch nicht aus.
Ich befürchte, da würden wir Mütter gegen Windmühlen kämpfen. Kein Artz opfert ein Zimmer für die gesunden Patienten – traurig aber wahr…
Alles Liebe für dich und deine Familie
Herzlichst
Sabrina