Das Leben mit Kindern hält täglich Überraschungen für uns Eltern bereit. Heute möchte ich euch ein unterhaltsames Beispiel erzählen, weshalb das Selbstständig werden meiner Kinder und meine Faulheit eine explosive Mischung und eine sehr aufwendige Sache ist.

 

Ich kann das Alleine!

…Oder, warum mich meine Faulheit oftmals heftig bestraft!

Wir Eltern wissen, dass unsere Kleinen ein Wort ganz besonders lieben: Alleine! Der Nachwuchs möchte ausprobieren, sich beweisen und selbstständig durch die Welt gehen. Vielen Eltern fällt dieses loslassen sehr schwer. Mir damals beim ersten Kind auch. Als Söhnchen Nummer zwei diese Phase erreichte, jedoch nicht mehr ganz so doll.

 

Lass mich dir ein Beispiel erzählen: Die Babykeks-Familie sitzt am Esstisch. Wir hatten Eis zum Nachtisch. Der Liebste und ich unterhalten sich intensiv und die Jungs sind einfach zufrieden mit ihrem Süßkram. Nachdem die Eisbecher leer sind, ist Hände- und Mundwaschen angesagt. Der Große tätigt dies selbstverständlich eigenständig. Der Kleine braucht dazu eigentlich noch etwas Unterstützung. Die Bitte an den Älteren seinem kleinen Bruder zu helfen, wird überhört und so folgt das Unvermeidbare.

 

Als Mama weiß man es eigentlich besser

Der Weg zum Waschbecken beträgt keine 4 Meter. Zwei kleine Hände können da jedoch Verschmutzungen im Ausmaß einer Schlammlawine hinterlassen. Der Stuhl, die Türzargen, der Türrahmen, die Türklinken, der Hocker vor dem Becken, das Waschbecken, die Fensterbank, die Mischbatterie, das Handtuch und wenn man Pech hat auch der Toilettendecken oder was sonst noch auf dem Weg berührt wurde. Alles ist nun markiert mit Schokoladeneis. Der Seifenspender ist so gut wie leer und überall sind Seifensprenkel- und Tropfen verteilt.

Physikalisch dürfte es eigentlich gar nicht möglich sein, so viel Schmutz von einer so kleinen Handfläche auf all diesen Gegenständen zu verteilen, aber Kinder schaffen das – irgendwie – zumindest meine!

 

Die Strafe der Faulheit ist Zeitverlust

Um mich mit meinem Mann weiter und für eine wirklich sehr kurze Weile ungestört unterhalten zu können, zahle ich natürlich einen sehr hohen Preis. All die beschmutzen und klebrigen Dinge, die ich vorhin aufgezählt habe, müssen nämlich später geputzt werden. Das dauert und ist nervig. Selbst schuld!

Eines darf bei dieser Sache nicht vergessen werden. Das Kind war zwar „Händewaschen“, aber ich „Anfänger“ hatte doch glatt vergessen zu erwähne, dass doch bitte auch der Mund mitgewaschen werden sollte.

Da steht nun mein vor Stolz strahlender Sohn vor mir. Die gröbsten Schokoreste sind von seinen Händen verschwunden. Sein Gesicht klebt noch immer, sein Ärmel, sowie sein Shirt sind nass bis triefnass (ich erwähne an dieser Stelle nicht die nassen Fußabdrücke vom Bad zurück zum Tisch).

Auf mein Zeitkonto buche ich nun also noch das Umziehen des Jüngsten mit hinzu. Tja, meine Faulheit und mein Wunsch meinen Liebsten ein paar Minuten ganz für mich zu haben, hatten ihren Preis.

 

 

Die Umstände sind Grund für Mamas gute oder schlechte Laune

An manchen Tagen bin ich bereit diesen zu zahlen, an manchen Tagen bin ich so erschöpft, dass ich zu spät an die Konsequenzen denke, an manchen Tagen, sage ich mir, es ist wichtig, dass er selbstständig wird und lasse ihn gewähren und an manchen Tagen freue ich mich einfach auf diese stolz strahlenden Augen. Und an sehr vielen Tagen, begleite ich ihn, helfe ihm oder weise ihn geduldig an…

Seine Motorik und die Umsetzung werden „Gott sei Dank“ selbstverständlich stetig besser. Es ist ein immer wieder aufs Neue Abwägen, wie selbstständig er heute handeln sollte, wieviel Kraft oder auch Zeit ich habe.

Dies ist ein Beispiel von unglaublich vielen Begebenheiten im Leben mit Kindern, die mich als Mama in eine Situation bringen, in der ich Abwägen muss, wie der Verlauf enden wird. Kennst du das auch? Nimmst du es, wie ich mit Humor, oder treibt es dich manchmal in den Wahnsinn?

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir davon erzählst.

Knicks und ab

Sabrina

 

 

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Sabrina

... wurde Anfang der 80iger Jahre in der schönen Pfalz geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Liebsten und ihren beiden Jungs (*2009 & *2014) wohnt.
Sie hat ihr Hobby Ballett zum Beruf gemacht und lebt als Tanzpädagogin ihre Leidenschaft.
Mit Leib und Seele ist Sabrina Bloggerin und nimmt ihre Leser gerne ein Stück mit auf ihrer Reise als Mutter, engagierte Freiberuflerin und ambitionierte Frau.

2 KommentareHinterlasse einen Kommentar

  • Immer wieder amüsant zu lesen, dass es anderen Eltern genauso ergeht wie uns 🙂 Wir haben jetzt zwei Kinder – der Große ist 4 Jahre alt und ständig Diskussionen darüber, was er nun alleine kann und nicht. Aber es gibt definitiv nichts schöneres als Kinder!

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